Unternehmensversicherungen dienen traditionell als Sicherheitspolster im Fall von Sachschäden, Unfällen oder Störungen des täglichen Geschäftsbetriebs. Obwohl jedes Unternehmen hofft, sie nie zu brauchen, schaffen diese Policen ein wichtiges finanzielles Auffangnetz, das den Unterschied zwischen Fortbestehen und Ruin ausmachen kann. Cyberversicherungen für KMU sind das digitale Pendant konventioneller Versicherungen. Angesichts der
wirtschaftlichen Auswirkungen von Cyberangriffen und den höheren
Cyberrisiken, denen KMU ausgesetzt sind, ist eine Cyberversicherung heutzutage ein Muss für Unternehmen, um ihre IT-Sicherheit und ihre langfristige finanzielle Solidität abzusichern.
Warum eine Cyberversicherung?
Viele KMU nutzen heutzutage webbasierte Services und externe Dienstanbieter, um ihr Geschäft (und ihre Gewinnspannen) auszubauen. Ein größerer digitaler Fußabdruck bedeutet jedoch auch eine größere Angriffsfläche für Cyberkriminelle.
Leider stehen Sicherheitsverletzungen und Datenlecks im KMU-Sektor mittlerweile an der Tagesordnung. Durch Identitäts- und Vermögensdiebstahl verursachen Cyberkriminelle Schäden in Milliardenhöhe – jedes Jahr fallen ihnen Milliarden von Zugangs- und persönlichen Daten zum Opfer. Und wenn diese gestohlenen Daten im Darkweb verkauft werden, können sich noch mehr Hacker Zugriff auf Firmennetzwerke verschaffen und noch mehr Daten entwenden. Es ist ein Teufelskreis.
Leider sind KMU nach wie vor ein beliebtes Ziel von Cyberkriminellen. Laut
Accenture entfallen 43 Prozent der Cyberangriffe auf kleine und mittelständische Unternehmen, die mit ihren vergleichsweise geringeren Ressourcen und der schwächeren Cybersicherheitsinfrastruktur leichte Opfer sind. Noch dazu kann es Unternehmen ohne entsprechendes Know-how und ohne Cyberversicherung viel schwerer fallen, auf ein Datenleck zu reagieren und die Verluste zu kompensieren. Im Gegensatz zu größeren Unternehmen verfügen KMU oft nicht über das nötige Kapital und Personal, um einer Sicherheitsverletzung Herr zu werden. Manche erholen sich von einem Cyberangriff, der den Gewinn jahrelang drücken kann, nie.
Was eine Cyberversicherung KMU bietet
Eine Cyberversicherung stellt Unternehmen die nötigen Ressourcen und Finanzmittel bereit, um auf einen Sicherheitsvorfall zu reagieren und die Folgen zu bewältigen. Eine umfassende Police für kleinere Unternehmen deckt in der Regel Datenschutzverletzungen und Cyberangriffe auf Firmendatenbanken und ‑netzwerke ab; manchmal auch Cyberangriffe auf von Zulieferern oder Drittanbietern gespeicherte Firmendaten. Unternehmen sollten Ausschau nach einer Cyberversicherung halten, die ihnen in Rechtsstreitigkeiten, bei der Kundenbenachrichtigung und der Krisen-PR zur Seite steht. Darüber hinaus sollte sie sie bei der IT-Forensik und der Datenwiederherstellung unterstützen und finanzielle Verluste ausgleichen.
Welche Versicherungspolice genau erforderlich ist, hängt von der Unternehmensgröße, der Branche, der Art der gespeicherten Daten und den Risiken, denen das Unternehmen ausgesetzt ist, ab. So schützt etwa eine Eigenschadenversicherung das Unternehmen selbst und sein Vermögen, während eine Cyberversicherung für Drittschäden auch Ansprüche Dritter gegenüber dem Unternehmen abdeckt. Dazu kommt, dass vielen KMU nicht bewusst ist, dass Sicherheitsvorfälle auch von offiziellen Stellen untersucht werden können, was hohe Bußgelder oder Strafen nach sich ziehen kann.
Obwohl Unternehmen meist nicht zum Abschluss einer Cyberversicherung verpflichtet sind, kann eine derartige Police wesentlich dazu beitragen, ihr Risiko in puncto IT-Sicherheit abzufangen. Selbst während Budgets schrumpfen und Prioritäten sich ändern, sollten Unternehmen ihre Cyberversicherung als eine gewöhnliche regelmäßige Ausgabe sehen, um im digitalen Zeitalter Geschäfte zu tätigen.
Das Zusammenspiel zwischen Cyberversicherung und Cybersicherheit
Um eine Cyberversicherung abzuschließen, müssen Unternehmen oft strenge Anforderungen bezüglich ihrer Cybersicherheit erfüllen. Der Versicherungsträger möchte sicherstellen, dass seine Police nicht als Ersatz für wirksame IT-Sicherheitsmaßnahmen gesehen und genutzt wird. Das Unternehmen muss daher unter Umständen
Benutzerkonten per Multifaktor-Authentifizierung schützen, seine
Zugangsdatenverwaltung verbessern und die Geräte- und Netzwerksicherheit durch strengere Maßnahmen wie Firewalls, eine Virenschutzsoftware und die Datensicherung erhöhen.
Wenn Ihr Unternehmen diese Anforderungen erfüllt, schlagen Sie zwei Fliegen mit einer Klappe, denn Sie sind nicht nur
zum Abschluss einer Cyberversicherung berechtigt, sondern verringern auch Ihr allgemeines Risiko in diesem Bereich. Und als zusätzlicher Bonus kann die
Versicherungsprämie bei geringerem Risiko niedriger sein.
Cybersicherheit und Cyberversicherung gehen Hand in Hand. Durch eine solide Basis und die Einhaltung von Best Practices können Unternehmen ihr Gesamtrisiko minimieren. Eine Cyberversicherung fängt die finanziellen Verluste einer Sicherheitsverletzung ab und stellt die nötigen Ressourcen bereit, um den Vorfall möglichst schnell und effektiv zu bewältigen. Gemeinsam können eine Cyberversicherung und eine hohe Cybersicherheit KMU helfen, für das Worst-Case-Szenario gerüstet zu sein und im Fall des Falles besser damit umzugehen.
Informieren Sie sich im diesjährigen Monat der Cybersecurity Awareness, wie LastPass Ihnen helfen kann, die Voraussetzungen für eine Cyberversicherung zu erfüllen und das Cyberrisiko für Ihr Unternehmen zu minimieren.