
Nutzen Sie soziale Netzwerke zum Teilen von Inhalten mit Familie und Freunden? Und kennen Sie Ihr Risiko dabei? Auch wenn Sie auf sozialen Medien nur wenige Kontakte pflegen, laufen Sie Gefahr, unwissentlich zu viel von sich preiszugeben und so zur Angriffsfläche für Hacker und Betrüger zu werden.
Unserer neuesten Umfrage[1] zufolge hat gut die Hälfte aller Social-Media-Nutzer (52 %) ihr Profil auf „Öffentlich“ gestellt. Ein Drittel der Befragten gab an, sowohl bei Facebook als auch Instagram ein öffentliches Profil zu haben. Beiträge dieser Personen sind also für sämtliche andere Facebook- und Instagram-Benutzer auffindbar und sichtbar.
Angesichts der hohen Zahl öffentlicher Social-Media-Profile sind folgenden Dinge besonders beunruhigend:
51 % der Nutzer teilen Fotos aus ihrem Urlaub: Einbrecher durchsuchen soziale Medien gezielt nach Profilen, deren Inhaber offensichtlich im Moment nicht zu Hause sind. Am besten posten Sie Ihre Urlaubsschnappschüsse also erst, wenn Sie wieder zu Hause sind.
20 % der Nutzer teilen Bilder ihres Wohnhauses oder der näheren Wohnumgebung: Aus solchen Aufnahmen in Kombination mit weiteren Hinweisen Rückschlüsse auf den Wohnort einer Person zu ziehen, ist einfacher denn je.
25 % der Nutzer zeigen Aufnahmen ihrer Haustiere oder Kinder – unter Nennung von deren Namen, die sie dann auch als Passwort nutzen: Sobald Kose- und Kindernamen öffentlich geteilt wurden, sind sie als Passwortgrundlage „verbrannt“. Mit diesen Namen angelegte Passwörter sind ohne großen Aufwand zu erraten – ein gefundenes Fressen für Kriminelle, die es auf sensible Daten oder Ihr Geld (Stichwort Online-Banking) abgesehen haben.
14 % der Benutzer posten direkt von ihrer Jogging- oder Wanderrunde – einschließlich GPS-Daten: Hier gilt dasselbe wie bei Urlaubsfotos: Wer leicht erkennbar gerade unterwegs ist, steigert sein Einbruchsrisiko. Aus Gründen Ihrer eigenen Sicherheit sollten sie außerdem niemals bekanntgeben, wo sie regelmäßig Sport treiben.
Für Ihre Privatsphäre und Sicherheit kann es problematisch sein, persönliche Informationen über soziale Netzwerke zu verbreiten – besonders dann, wenn Ihr Profil auf „Öffentlich“ steht. Geben Sie zu vielen Benutzern Einblick in Ihr Leben, setzen Sie Ihre persönliche Sicherheit aufs Spiel und riskieren den Verlust von Eigentum und Daten.
Bringen Sie sich selbst und andere nicht unnötig in Gefahr. Ergreifen Sie die folgenden Maßnahmen, wenn Sie in sozialen Netzwerken unterwegs sind.
[1] Umfrage von Lab42 im März 2020 in Deutschland, Großbritannien, den USA, Brasilien, Australien und Singapur.
Sicherheit und Privatsphäre in sozialen Netzwerken – unsere Tipps
- Privatsphäre-Einstellungen prüfen: Senken Sie das Risiko, das mit dem Teilen persönlicher Informationen auf sozialen Plattformen einhergeht, indem Sie Ihren Empfängerkreis einschränken. Stellen Sie Ihre Konten immer auf „Privat“, damit nur Freunde Ihre Beiträge sehen können.
- Nur noch starke Passwörter nutzen: Ein Passwortgenerator ist der einfachste und schnellste Weg, sich lange und zufällige Passwörter zuzulegen. Hat jedes Ihrer Konten ein eigenes Passwort, so können Datendiebe, die in eines Ihrer Konten eingedrungen sind, nicht einfach zu weiteren Konten gelangen. Ein Passwort-Manager hilft Ihnen, den Überblick über alle Ihre Passwörter zu behalten.
- 2FA für soziale Netzwerke aktivieren: Durch Hinzufügen weiterer Schutzebenen machen Sie Datendieben das Leben schwerer. Bei der Zwei-Faktor-Authentifizierung wird für den Kontozugriff eine weitere Information gefordert – etwa Ihr Fingerabdruck oder ein Code. Die meisten Social-Media-Plattformen unterstützen 2FA. Am besten aktivieren Sie die Funktion noch heute.
- Kontakteliste pflegen: Prüfen Sie regelmäßig Ihre Kontakte und löschen Sie diejenigen, mit denen Sie nichts mehr zu tun haben. Achten Sie auf Verdächtiges bei anderen Benutzern: Haben Sie den Eindruck, das Profil eines Freundes wurde gehackt, oder stoßen auf ein Fake-Profil desselben Namens, so teilen Sie es der betreffenden Person mit.
- Geräte sauber und aktuell halten: Spielen Sie regelmäßig Software- und Hardware-Updates ein, denn diese schließen oft auch Sicherheitslücken. Löschen Sie Ihren Browser-Cache regelmäßig, um Cookies zu entfernen. Machen Sie ein bis zweimal jährlich „Großputz“ und setzen Sie sich Termine dafür im Kalender: Entfernen Sie nicht mehr verwendete Apps und Erweiterungen, prüfen Sie Ihre Privatsphäre-Einstellungen auf allen Konten, aktualisieren Sie Passwörter und unterziehen Sie Ihre Geräte einem Sicherheitsscan.
- Wachsam bleiben: Sehen Sie sich Links und Anhänge, die Sie erhalten, und Bitten um Aushändigung von Informationen immer sehr genau an. Seien Sie vorsichtig bei Kontaktaufnahmen anderer, für die Sie keinen Grund sehen. Bitten Sie im Zweifelsfall um weitere Informationen – und teilen Sie der betreffenden Person mit, dass Sie den Verdacht haben, ihr Konto wurde gehackt.
[1] Umfrage von Lab42 im März 2020 in Deutschland, Großbritannien, den USA, Brasilien, Australien und Singapur.